Oberkochen/Deutschland, 22. Dezember 2021 - Das Weltraumteleskop "James Webb" wird in den kommenden Monaten das erfolgreiche "Hubble"-Teleskop als führendes Beobachtungsinstrument im All ablösen. Dank seines 6,5 Meter großen Hauptspiegels verfügt das neue Observatorium über eine deutlich höhere Empfindlichkeit als "Hubble". Die spektrale Auflösung seiner Instrumente erlaubt die Analyse der Entstehungsgeschichte bis hin zur chemischen Zusammensetzung der beobachteten Himmelskörper. Nun steht der Start kurz bevor.
Das Weltraumobservatorium hat vier wissenschaftliche Instrumente an Bord. Zwei der Instrumente, MIRI und NIRSpec, wurden in Europa entwickelt und gebaut. HENSOLDT Optronics und das Max-Planck-Institut für Astronomie Heidelberg (MPIA) haben mit den bei HENSOLDT gefertigten Kryomechanismen und spektral spaltenden Optiken maßgeblich zu beiden Instrumenten beigetragen.
Die optischen Filter- und Gitterradmechanismen von HENSOLDT ermöglichen es, die Instrumente präzise und zuverlässig für verschiedene Beobachtungsarten zu konfigurieren. Das MPIA war maßgeblich an deren Entwicklung und Erprobung beteiligt. Für HENSOLDT Optronics und das MPIA war der Beitrag zu "James Webb" ein Meilenstein in der erfolgreichen Zusammenarbeit bei der Entwicklung von immer leistungsfähigeren optischen Beobachtungsinstrumenten.
Die Anforderungen an das Teleskop und seine Instrumente sind immens. Nach einer Startlast, die ein Vielfaches der Erdbeschleunigung beträgt, werden die Instrumente im Weltraum auf nahe dem absoluten Temperaturnullpunkt (-273° C) abgekühlt. Nach dem Ausbringen des Teleskops an seinem Bestimmungsort werden der Hauptspiegel des Teleskops und seine astronomischen Instrumente in einem Zeitraum von etwa sechs Monaten mit höchster Präzision ausgerichtet. Das Observatorium wird es den Wissenschaftlern dann ermöglichen, Galaxien in mehreren Milliarden Lichtjahren Entfernung mit höchster Auflösung zu beobachten.
Wichtigstes wissenschaftliches Ziel dieser Mission ist es, das "erste Licht" zu untersuchen, das uns aus dem frühen Universum erreicht und Rückschlüsse auf die Entstehung der ersten Sterne, Galaxien und Planeten im Universum zulässt. Die Beobachtungen werden auch Erkenntnisse über die Entstehung von Sternen und Planeten in unserer Milchstraße liefern.
Das James-Webb-Weltraumteleskop (JWST) wird etwa 1,5 Millionen Kilometer von der Erde entfernt sein und die Sonne synchron mit der Erde umkreisen. Diese Position im Weltraum ermöglicht besonders günstige Bedingungen für hochauflösende Beobachtungen im infraroten Wellenlängenbereich, der für diese Mission entscheidend ist.
Mit dem entscheidenden Beitrag zum JWST beweist HENSOLDT Optronics seine Fähigkeit als modernes europäisches Technologiezentrum für Design, Entwicklung, Produktion und Test von Weltraumoptronik- und Elektroniklösungen. Die Tradition des Unternehmens im Raumfahrtgeschäft reicht bis zur Mondlandung und Apollo 11 zurück. Seitdem hat das Unternehmen von der Ostalb unter anderem erfolgreich an Erdbeobachtungsmissionen und Untersuchungen der Eismonde von Merkur und Jupiter teilgenommen. Die Active Electronic Ally Scanned Array (AESA)-Radare des Unternehmens werden seit mehr als zwanzig Jahren erfolgreich bei Beobachtungsmissionen eingesetzt. Ergänzt werden diese Fähigkeiten durch die HENSOLDT Space Consultancy, die Raumfahrtbehörden wie die französische CNES, die europäische ESA und die amerikanische NASA bei der Durchführung von Missionen berät.
Über HENSOLDT
HENSOLDT ist ein deutscher Champion in der Verteidigungsindustrie mit einer führenden Marktposition in Europa und einer globalen Reichweite. Das Unternehmen mit Hauptsitz in Taufkirchen bei München/Deutschland entwickelt Sensorlösungen für Verteidigungs- und Sicherheitsanwendungen. Als Technologieführer baut HENSOLDT auch sein Cyber-Portfolio kontinuierlich aus und entwickelt neue Produkte zur Bekämpfung verschiedenster Bedrohungen, die auf innovativen Ansätzen in den Bereichen Datenmanagement, Robotik und Cybersicherheit basieren. Mit mehr als 5.600 Mitarbeitern erwirtschaftete HENSOLDT im Jahr 2020 einen Umsatz von 1,2 Milliarden Euro. HENSOLDT ist an der Frankfurter Wertpapierbörse und im dortigen Börsenindex SDAX notiert.
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