Oberkochen, 11. August 2021 - Im September 2022 wird die Trägerrakete Ariane 5 vom Weltraumbahnhof Kourou abheben und die JUICE-Mission der ESA zur Erforschung der Jupitermonde starten. Zur Ausrüstung gehört auch der Ganymed-Laser-Höhenmesser (GALA), für den HENSOLDT wesentliche Elemente wie die Laser-Sende- und Empfangseinheit und das Laser-Kontrollsystem liefert. Am heutigen Mittwoch wurde GALA im Beisein der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) nach letzten Tests an Vertreter des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) übergeben.
"Wir haben HENSOLDT vor fast genau drei Jahren besucht, als die ESA GALA als das größte Risiko im JUICE-Projekt ansah", sagte ESA-Wissenschaftsdirektor Günther Hasinger. "Wir sind wirklich beeindruckt von den Fortschritten, die seither gemacht wurden. GALA ist ein komplexes Instrument, das eine umfangreiche internationale Zusammenarbeit erfordert. Die rechtzeitige Fertigstellung ist eine hervorragende Leistung des gesamten Teams und entscheidend dafür, dass wir eine Chance haben, das JUICE-Raumfahrzeug pünktlich im Jahr 2022 zu starten."
"GALA ist ein exzellentes Beispiel für die herausragende Fähigkeit von HENSOLDT, auch unter schwierigen Bedingungen ein erstklassiges Weltrauminstrument zu liefern", sagt Peter Schlote, Chief Operations Officer von HENSOLDT. "Ich gratuliere dem Team zu dieser bemerkenswerten Leistung, die einen Meilenstein in unserem Raumfahrtgeschäft darstellt."
HENSOLDT hat bereits seinen BELA-Lasersender für den BepiColombo-Satelliten der ESA zur Verfügung gestellt. Diese Raumsonde ist seit 2018 auf dem Weg durch das Sonnensystem zum Merkur. Während der bevorstehenden dreieinhalbjährigen Mission wird GALA zur Vermessung von Ganymed, dem größten Mond des Jupiters, eingesetzt. Da der Satellit während dieser Mission mehrmals über vordefinierte Punkte fliegen wird, lassen sich Veränderungen im Höhenprofil feststellen. Die Gezeiten der eisigen Landmasse werden dabei von besonderem Interesse sein. Die Höhenbewegungen werden zeigen, ob sich unter der mehrere hundert Meter dicken Eisschicht flüssiges Wasser befindet, was ein Hinweis auf mögliches Leben auf diesem Mond wäre.
Eine besondere technische Herausforderung des Jupitersystems ist die hohe ionisierende Strahlung, die durch den Einschluss energiereicher geladener Teilchen in das starke Magnetfeld des Jupiters entsteht. Die Raumsonde muss durch diesen intensiven Strahlungsgürtel fliegen und entsprechend geschützt werden. Die Lasersende- und -empfangseinheit wird durch Solarzellen mit Energie versorgt, deren Leistung jedoch aufgrund der großen Entfernung zur Sonne begrenzt ist.
Über HENSOLDT
HENSOLDT ist ein deutscher Champion in der Verteidigungsindustrie mit einer führenden Marktposition in Europa und einer globalen Reichweite. Das Unternehmen mit Hauptsitz in Taufkirchen bei München entwickelt Sensorlösungen für Verteidigungs- und Sicherheitsanwendungen. Als Technologieführer baut HENSOLDT auch sein Cyber-Portfolio kontinuierlich aus und entwickelt neue Produkte zur Bekämpfung verschiedenster Bedrohungen, die auf innovativen Ansätzen in den Bereichen Datenmanagement, Robotik und Cybersicherheit basieren. Mit mehr als 5.600 Mitarbeitern erwirtschaftete HENSOLDT im Jahr 2020 einen Umsatz von 1,2 Milliarden Euro. HENSOLDT ist an der Frankfurter Wertpapierbörse und im dortigen Börsenindex SDAX notiert.
www.hensoldt.net
Presse-Kontakt
Lothar Belz
Tel.: +49(0)731.392.3681
lothar.belz@hensoldt.net