München/Berlin, 25. April 2018 – Der führende deutsche Sensor-Lösungsanbieter HENSOLDT zeigt sein Passivradar unter der Bezeichnung TwInvis während der Internationalen Luftfahrtausstellung ILA in Berlin zum ersten Mal öffentlich im Live-Betrieb. Der neue Produktname TwInvis ist abgeleitet von twin + invisible, d.h. weder TwInvis selbst noch die detektierten Ziele senden Signale, sind also „unsichtbar“. Das in ein Geländefahrzeug oder einen Van integrierbare TwInvis sendet zur Überwachung des Luftverkehrs keine Signale aus, sondern wertet lediglich „passiv“ die Signalechos von Rundfunk- und Fernseh-Sendern aus.
„Mit unseren neu entwickelten, hochempfindlichen Digitalempfängern ist möglich geworden, was bis vor ein paar Jahren undenkbar war: Mit einem einzigen TwInvis können wir bis zu 200 Flugzeuge in einem Umkreis von 250 km in 3D überwachen“, sagt HENSOLDT-CEO Thomas Müller. „Damit ergeben sich für Anwendungen wie die Luftverteidigung, den Schutz von Großveranstaltungen oder auch die Flugsicherung völlig neue Möglichkeiten“.
Ein Passivradar fungiert als reiner Empfänger und ortet Flugzeuge mittels Auswertung der am Ziel reflektierten Signale von bereits vorhandenen Fremd-Sendern. Dabei zeichnet sich das TwInvis von HENSOLDT durch ein sehr genaues Luftlagebild aus, das aus der gleichzeitigen Auswertung einer Vielzahl von Frequenzbereichen entsteht. So werden erstmals bis zu 16 FM Sender (analoges Radio), und zusätzlich 5 Frequenzen mit wiederum mehreren beitragenden Sendern von DAB und DAB+ (digitales Radio), sowie DVB-T und DVB-T2 (digitales terrestrisches Fernsehen) gleichzeitig ausgewertet. Aufgrund HENSOLDT’s neuer SoftwareGeneration wird eine vorher unerreichte Leistung in Bezug auf Detektionsreichweite und Genauigkeit der Ortung möglich.
Im zivilen Einsatz ermöglicht das Passivradar die kostengünstige Kontrolle des Flugverkehrs ohne zusätzliche Emissionen und ohne Inanspruchnahme der ohnehin knappen Sendefrequenzen. Im militärischen Einsatz ermöglicht das System die verdeckte Überwachung weiter Bereiche unter Verwendung vernetzter Empfänger und bietet dabei den Vorteil, dass das "passive Radar" vom Gegner nicht geortet werden kann und dabei sehr schwer zu stören ist.. Außerdem muss aufgrund fehlender Strahlung keine Abstimmung mit weiteren Behörden erfolgen, was schnelle Einsatzfähigkeit an neuen Standorten und die Verwendung in urbanem Gebiet erlaubt. Daraus ergibt sich ein weiterer Vorteil der neuen Technologie: Eine Platzierung dort, wo bisher eine Abdeckung nicht möglich war, insbesondere/u.a./z.B. in bergigem Gelände.
TwInvis hat seine nun erreichte Leistungsfähigkeit bereits in mehreren Demonstrationen vor militärischen Kunden, Flugsicherungsorganisationen und weiteren Interessenten unter Beweis gestellt. Zwei TwInvis-Demonstratorsysteme wurden an Interessenten in Europa geliefert.
Über HENSOLDT
HENSOLDT ist ein Pionier der Technologie und Innovation im Bereich der Verteidigungs- und Sicherheitselektronik. Das Unternehmen mit Sitz in Taufkirchen bei München zählt zu den Marktführern auf dem Gebiet ziviler und militärischer Sensorlösungen und entwickelt auf der Basis disruptiver Ansätze für Datenmanagement, Robotik und Cyber-Sicherheit neue Produkte zur Bekämpfung vielfältiger Bedrohungen. HENSOLDT erzielt mit etwa 4.300 Mitarbeitern einen Jahresumsatz von über 1 Milliarde Euro. www.hensoldt.net
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